Das Grundstück des neu erbauten Minergie-Holzhauses liegt am Rande des historischen Städtchens Sempach zwischen Kantonsstrasse im Norden und Erschliessungsstrasse und Friedhof im Süden. Die bestehenden Nachbarsgebäude zeichnen sich, ihrer Erbauungszeit entsprechend, durch hochwertige, charakteristische Architektur aus. Alle Bauten stehen als selbstbewusste Anlagen für sich, bilden jedoch zusammen mit dem Aussenraum eine spannungsvolle Einheit. Mit dem Einfügen des zusätzlichen Volumens ist es gelungen, diese Qualität nicht zu zerstören, sondern zu beleben. Durch Einknicken der Süd- und Westfassade und Ausknicken der Ostfassade erreicht man einerseits die optimale Einpassung und gleichzeitig wird die Orientierung klar definiert. Fliessende Raumübergänge, grosse Öffnungen in der Fassade sowie eine einheitliche Materialisierung in Eschen-Naturholz kombiniert mit Weiss von Wänden und Decken verleihen dem ganzen Gebäude, trotz seiner minimalen Grösse, eine Stimmung von Ruhe und Grosszügigkeit.
Das Konzept der 2000-Watt-Gesellschaft strebt weltweit einen gerechten Ressourcenverbrauch an. Der Energieverbrauch in der Schweiz von heute 5300 Watt soll bis ins Jahr 2100 weltweit auf 2000 Watt Dauerleistung pro Person gesenkt werden, auf einen Zielwert, der in der Schweiz um 1960 überschritten wurde. Gemäss Studien der ETH Zürich ist es möglich, mittelfristig und ohne Komforteinbussen auf diesen Wert zurückzukehren, vor allem durch Erhöhung der Effizienz von Gebäuden, Geräten und Fahrzeugen, aber auch durch die Entwicklung neuer Technologien. Erstmals in der Luzerner Landschaft und im ländlichen Raum der Schweiz soll nun auf der Martinshöhe in Sempach eine Siedlung mit 120 Wohnungen entstehen und als 2000-Watt- Areal die Vorgaben des SIA-Energiepfads erfüllen. Grundlage bildet das Projekt der Unit Architekten aus Hergiswil, das 2008 aus einem Studienauftrag hervorgegangen ist.
Zahlen & Fakten
BauherrschaftKatholische Kirchengemeinde und Soziale Wohnbaugenossenschaft, Sempach